Manfred Mixner zu seinem Erzählband: „Die Erzählungen in diesem Buch sind in der Einsamkeit des südschwedischen Waldes entstanden. Die Figuren tauchten unvermutet auf, leisteten mir an langen Winterabenden und Regentagen Gesellschaft, betrachteten mich als immer anderen Gesprächspartner ... Die Geschichten sind an ihrem Horizont miteinander verknüpft. Sie haben ihren Ort, ihre Zeit – nie und nirgendwo.“
Munter geht es weiter in der aufblühenden Provinzstadt. Mit Juli, der sein Imperium ausbaut, Wolfgang und Agnes, die sich endlich gefunden haben, den Töchtern des Buchhändlers in ihren komplizierten Beziehungen, mit Jacky, der seine kriminellen Energien auslebt. Nicht zu vergessen die nachdrängende Generation, denn anscheinend zieht der Aufschwung einen wahren Babyboom nach sich! Einige verabschieden sich freilich, wie das Leben halt so spielt.
Der Roman von Schmidt besticht mit ironischen und paradoxen Dialogen über das Leben und die Liebe, einer bösen Analyse des Wunders, dass die Republik über alle moralischen Abgründe hinweg weiter besteht, und gipfelt in der Einsicht, dass jeder sein Fortkommen einem blinden Zufall zu verdanken hat.
Dieses Buch widmet sich nicht der Freimaurerei – auch wenn von ihr unvermeidlich die Rede ist –, es widmet sich Freimaurern, von denen es sich zu erzählen lohnt: gescheiterten, erfolgreichen, vorbildlichen, sich empörenden und Reformern. Es handelt u. a. vom jüdischen Unternehmer Theodor Tobler, von seiner berühmten Schokolade, aber auch von seinem Engagement in einem Prozess, in dem es um das verschwörungstheoretische Pamphlet der Protokolle der Weisen von Zion ging, und vom Pazifisten Henri La Fontaine, der von der Idee überzeugt war, dass das Zugänglichmachen des Weltwissens dem Weltfrieden förderlich sein wird, und eine Art Zettelkasten-Google erschaffen hat.
Sophie Reyers bemerkenswertes Debüt als Kinderbuch-Autorin und Illustratorin! Wulian und Anna sind ein besonderes Team. Denn beide gehören nirgendwo so richtig hin. Wulian ist weder ein Hase noch ein Drache, und Anna hat nur eine Mama und hauptsächlich Angst. Vom Beginn der Zeit an ist Wulian für den Wechsel von Tag und Nacht zuständig gewesen, doch nun kann er wegen eines Rachenleidens abends die Sterne nicht mehr schlucken.
Monika Zobel ist eine Dichterin, die auf zwei Kontinenten, in zwei Kulturen, in zwei Sprachen zuhause ist – und zugleich auch nicht zuhause, denn immer ist ihren Gedichten, den englischen wie den deutschen, ein Moment des Fremden eingeschrieben, des Fremdelns gegenüber dem jeweils anderen Ort und ganz allgemein gegenüber den Konstellationen und Bewegungen des Lebens.
Anfang der Neunzigerjahre gerät der Mathematikstudent David Kordek nach einem Konzertbesuch in eine tätliche Auseinandersetzung mit Burschenschaftern und stößt bei seinen darauffolgenden Recherchen durch Zufall auf das unglaubliche Netzwerk einer europäischen rechtsradikalen Organisation.
Auf die menschlich (technisch, chemisch, genetisch, agrarökonomisch etc.) verursachten Veränderungen des sogenannten ökologischen Gleichgewichts 'antwortet' die Natur paradoxerweise im Grunde ganz 'natürlich', d. h. sie folgt ihrer 'systemischen Logik' – diese erscheint dem Menschen fälschlicherweise als 'Naturkatastrophe'. Fälschlicherweise deshalb, weil Krisen und Katastrophen der Natur lediglich 'Kulturkrisen und Kulturkatastrophen' sind.
"SO wurde Wirklichkeit noch nie erzählt!" (Andrea Wolfmayr)
Meisterhaft und mit einem exzellenten Gespür für Wesentliches erzählen Bettina Messner und ihr Alter Ego Senta Bremstein verdichtete Kurzgeschichten, über die Verliebtheit in Mr. Spock, das Zu-Gut-Sein und die Sehnsucht nach Brokkoli, von extrakurzen Familienromanen, schreienden Tarzans und Nacktbüglern bis hin zu kosmischen Geschwistern, Teufelsaustreibungen und Gesprächen mit dem Tod.
Souverän bewegt sich Wolfgang Pollanz zwischen den Literaturgenres und legt nach einem zweisprachigen Gedichtband, einem Roman und einer kenntnisreichen Hommage an 33 ausgewählte Pop-Songs nun einen Band mit Erzählungen vor, in dem er sich erneut als Vielgereister mit einem ausgeprägten Gespür für die Nuancen des menschlichen Seins erweist.
Ute Eckenfelder fächert in ihrer Lyrik die Sprache furios in sämtliche Register auf, durchmisst sie scheinbar mühelos in ihren Höhen und Tiefen, ohne Scheu vor ihrem Gewicht und ihrer Flüchtigkeit, ohne Berührungsängste gegenüber ihren Banalitäten, Absurditäten und ihrer schieren Heiligkeit. Dies spiegelt sich auch in der enormen Vielfalt der Motive, der thematischen und personellen Bezüge ihrer Gedichte wider.
Ein fast gescheiterter Mittdreißiger glaubt, endlich seine Berufung gefunden zu haben: Wilfert wird jetzt nämlich Privatdetektiv. Dazu fehlen ihm nur ein Plan, etwas Geld und noch besser: ein Fall. Der Fall läutet eines Tages in Gestalt von Annegret an seiner Tür, die an Prosopagnosie leidet – sie kann sich keine Gesichter merken. Nicht einmal das ihres Ehemannes, eines angesehenen Kellermeisters.
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