Auf der Suche nach dem Wetterwürfel
Ohne Unterlass regnet es im Vereinigten Königreich der Insekten und Menschen. Um diesem seltsamen Umstand auf den Grund zu gehen, bedarf es dringend eines kleinen Helden, eines Grashüpfers edler Herkunft, bester Bildung und hohen Mutes: David Green. Die eigene Existenz einem Wagnis verdankend, ist er genau der Richtige für diese Aufgabe.
Eine Frankreichreise, eine „Expedition zur Sonne” an die Côte d’Azur und in die Provence, liefert die Stoffe, aus denen Reinhard Lechner die Gedichte seines neuen Lyrikbandes formt. Aus der „flimmernden Chronik namens Ich” – so hieß es treffend im Klappentext seines Debüts handschrift, zeitstrahl – ist hier eine Chronik des Wir geworden, das poetische Protokoll einer Sommerreise zu zweit.
Kurz vor der Hochzeit unternimmt ein junges Paar eine Reise an den Geburtsort des Mannes, wo die Braut die zukünftigen Schwiegereltern kennenlernen will. Es ist ein Ort, von hohen Hügeln umgeben, und nur ein einziger Hof steht auf dem Hügelrücken, der Hof des Stadlbauern.
Der Stadlbauer liest sich leichtfüßig, der Text verführt, führt in eine konsistent konstruierte andere Welt, erlaubt den Gedanken, zwischen Nostalgie und Klaustrophobie, Mystik und Düsterkeit zu schwenken, man ist ständig hin- und hergerissen zwischen der Ungeduld zu erfahren, was passieren wird, und dem Wunsch, die Handlung zu verlangsamen, um sie zu genießen.
Die vorgelegten Miniaturen beginnen allesamt mit der Wendung "Dieses Gedicht entstand.", um dann mit wenigen und verhaltenen Pinselstrichen Landschaften, Menschen, Szenen und Stimmungen entstehen zu lassen.
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