Wachräume

von Christian Marczik und Emil Gruber

WACHRÄUME geht aus dem Projekt Niemandsland hervor, das 1989 als Kunstaktion an der österreichischen Außengrenze realisiert wurde. Dabei hat man Erde aus der Minenzone zwischen den Stacheldrahtzäunen ausgehoben und im österreichischen Staatsgebiet wieder eingesetzt.

Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs wurden Stacheldrahtzäune und Wachtürme an den Grenzen zu Westeuropa nach und nach von den ehemaligen Ländern des Warschauer Pakts entfernt. Der Westen jedoch begann verstärkt, Wachtürme und Unterstände für seine Soldaten an den Ostgrenzen aufzustellen, um illegale Übertritte über nun offene, grüne Grenzen zu verhindern. 2007 wurden die österreichischen Grenzüberwachungen überflüssig, da die Außengrenzen des EU- Raums nun weiter nach Osten wanderten. Das österreichische Militär beschloss, seine Überwachungsbauten endgültig aufzugeben und demontierte die Anlagen. Dem Grazer Fotografen Emil Gruber gelang es damals, etliche der gerade noch bestehenden Vorrichtungen im Bild festzuhalten. Diese Bilder der nicht mehr existierenden Wachposten erscheinen heute wie Mahnmale, nicht zuletzt im Wissen um den 2016 in der Südsteiermark installierten Grenzzaun zu Slowenien.

Jeder hielt damals Grenzbefestigungsanlagen für ein historisches, abgeschlossenes Kapitel. Niemand konnte ahnen, dass weitere knappe zehn Jahre später – diesmal innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten – wieder Zäune aufgestellt werden …

WACHRÄUME bereitet dieses Thema anhand von Fotos und Texten neuerlich auf.

 

ISBN13: 978-3-903144-53-8

Erscheinungsdatum: 05.2018

Seiten: 66

Sprache: Deutsch

Format: 20,0 x 12,0 cm; gebunden; Hardcover

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