Dieser Roman beschließt Bernhard Hütteneggers autobiografisch angelehnte Trilogie (Meine Mutter, meine Sprache, Styria 2014 und Beichte eines alten Narren, edition keiper 2017) um einen alternden Schriftsteller, der sein Leben, seine Lieben, seinen Werdegang bilanziert. Der Erzähler führt uns durch eine Fülle von berührenden, vielfach ergreifenden Momenten und Erfahrungen, die abermals im scheinbar vertrauten Spannungsfeld zwischen der Jünglingsheimat, dem Kärntner Wohnort, der kaum noch als Dorf-Exil oder gar Dorf-Kerker empfunden wird, und der Weltheimat Wien. Hütteneggers charakteristische subtil-tiefgründige Wortspiele, die den Text pointiert durchwirken, machen diesen Text zu einem weiteren Höhepunkt in seinem erzählerischen Schaffen.
Das vorliegende Buch und die beiden vorangegangenen „längeren Geschichten“ (Und keine Wiederkehr, 2010; Gelbes Gelächter, 2014) stellen – als Trilogie – zusammen eine romanartige Lebensgeschichte dar, die von der frühen Kindheit und der Heimatvertreibung aus Tschechien zum Beginn des Germanistikstudiums, zur Promotion und Habilitation in Erlangen und zur Universitätslehre in Graz führt.
Ich habe Marina geliebt. Das ist aber Vergangenheit. Darum habe ich begonnen, diesen Brief an sie zu schreiben. Diesen Abschiedsbrief. Lange haben mich die Gedanken an den Brief beschäftigt. Jetzt schreibe ich ihn endlich. Und deshalb muss ich Marina loswerden. Sofort! Denn der Brief an sie hat längst ihren Platz in meinem Leben eingenommen.
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