KUNST MELANGE mit Sophie Reyer im Arnulf Rainer Museum in Baden

Moderation: Christine Humpl, Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Leiterin der Kunstvermittlung, Arnulf Rainer Museum
Kosten: € 15,-/Person inkl. Eintritt, Kaffee/Kuchen, Kunstgespräch, Führung, Kreativmaterial
Tickets online: www.arnulf-rainer-museum.at

Wir sprechen mit der Autorin Sophie Reyer über das fotografische und performative Werk von Arnulf Rainer und seine Zusammenarbeit mit anderen Künstlerinnen und Künstlern.

Körper und Klang spielen eine besondere Rolle in den Arbeiten der Autorin, Philosophin und Komponistin Sophie Reyer. Wir sprechen mit unserem Gast über das fotografische und performative Werk von Arnulf Rainer, das in enger Zusammenarbeit mit anderen Kunstschaffenden entstanden ist. Einen besonderen Blick werfen wir hierbei auf die multimedialen Gemeinschaftsarbeiten Rainers mit dem Fluxus-Künstler Dieter Roth sowie
auf Rainers legendären Auftritt als Performer/Sänger beim Happening „Selten gehörte Musk“ im September 1974 in der Kreuzberger Kirche in Berlin. Die Künstlerin Karin Mack dokumentierte dieses Ereignis sehr pointiert mit ihrer Kamera, auch ihre Arbeiten werden wir genauer betrachten.
Wir sprechen mit Sophie Reyer auch über ihr eigenes Werk, in dem es zahlreiche Anknüpfungspunkte zu den malerischen, fotografischen und performativen Arbeiten von Arnulf Rainer und anderen Kunstschaffenden in der Ausstellung „Duette/Duelle“ gibt.
Hierzu die Autorin: Die Dialoge und Monologe meiner Literatur sind musikalisch gearbeitet, folgen ähnlich der Lyrik genauso stark einer lautlichen Struktur wie einem semantischen Inhalt. Insofern stellt sich auch eine große Nähe zum Musiktheater des 20. und 21. Jahrhunderts herein. Sie sind also, könnte man sagen, Duette (oder auch Duelle) zweier Material- Ebenen: Bedeutung und Klang treten manchmal in einen Dialog, manchmal in einen Kampf ein, so, wie hier in der Ausstellung „Duette/Duelle“ die Kunstschaffenden es tun. Auch der Körper – in der Ausstellung ja ein besonderer Aspekt, vor allem in den Fotoarbeiten Rainers – spielt eine besondere Rolle in meinen Texten. Er ist das Schlachtfeld, auf dem die Kämpfe der Individuen ausgetragen werden – wobei wir wieder beim Kampf, also nahe am „Duell“ wären. Was die Figuren nicht mit Worten sagen, das drückt sich auf der Ebene von Rhythmus und Klang umso vehementer aus – und eines ergänzt die Leerstellen des anderen.
Zum Abschluss gibt es wie immer einen kleinen Kreativteil!
Klänge in Verbindung mit Worten gehen uns Menschen nahe. Nicht umsonst gibt es kaum etwas Intimeres als ein von den eigenen Eltern vorgesungenes Schlaflied, das sich durch eine beruhigende Melodie und einen fließenden Text auszeichnet. Eine spezielle, sehr körperliche und gleichzeitig künstlerische Form ist hier die Lautpoesie. Gemeinsam mit Sophie Reyer werden wir versuchen ein Lautgedicht zu schreiben!